Flipper- und Arcademuseum Eschbach
Eine Reise in die Vergangenheit

In den 1960-er und 1970-er Jahren hatten Flipper-Automaten bei Jugendlichen Kultstatus. Yves Muck aus Eschbach kann ein Lied davon singen. Bereits mit 12 Jahren hat er leidenschaftlich gerne geflippert und „verzockte“ sein Taschengeld heimlich in einer Breisacher Location. Als die große Zeit der Automaten vorbei war, kaufte er viele ausrangierte Geräte auf und richtete sie wieder her. Daraus entstanden ist das Eschbacher Flipper- und Arcade Museum, in dem Yves Muck heute seine Leidenschaft mit anderen Interessierten teilen kann. Und der Zulauf ist groß.

Geschichte

Yves Muck (57) liebt das „Flippern“, solange er denken kann. Als der Boom vorbei war, kaufte er die alten Automaten auf, richtete sie mit Freunden liebevoll her und finanzierte sich einen Teil seines Studiums mit dem Verleih der Geräte. Im Laufe von 30 Jahren hat er 80 bis 90 Flipperautomaten zusammengetragen, die in einer ehemaligen Eschbacher Squashhalle in der Rotlaub-straße lagerten. Bis er vor drei Jahren gemeinsam mit Freunden auf die Idee kam, den Raum zu renovieren – eine Decke wurde eingezogen – und die Kultgeräte in schöner zweistöckiger Umgebung wieder einem breiten Publikum zur Ansicht und zum Ausprobieren zur Verfügung zu stellen. Das Eschbacher Flipper- und Arcade Museum war geboren. 2021 wurde ein gemeinnütziger Verein zur „Erhaltung von Kunst und Kultur“ gegründet, der seitdem viel Zulauf erhält. Jetzt denkt Yves Muck sogar an Vergrößerung.

Vereinsleben und „Schraubertage“

Das Flipper- und Arcade Museum Eschbach hat zurzeit rund 80 Mitglieder in einer Altersspanne von 7 bis 92 Jahren. 80 bis 85 Prozent der Mitglieder sind Männer. Viele von ihnen kommen, um an den sogenannten „Schraubertagen“ teilzunehmen, die an jedem Wochenende stattfinden und an denen die Flipperautomaten repariert und restauriert werden. In letzter Zeit kommen aber auch immer mehr weibliche Mitglieder dazu, die sich zum Teil um das „Qualitätsmanagement“ kümmern und die Geräte testen oder auch Designarbeiten übernehmen. „Eines ist wichtig zu wissen“, sagt Vereinsvorstand Yves Muck, „niemand der im Verein mithelfen möchte, muss Elektrotechnik studiert haben. Der gesunde Menschenverstand reicht aus. Daher sind alle bei uns herzlich willkommen.“ Neben dem Reparieren sind die Zusammenkünfte auch beliebte Treffpunkte für die verschiedensten Persönlichkeiten, vom Professor bis zum Arbeiter und vom Jugendlichen bis zur 70 Jahre alten Dame, die sich um das besondere Design der Flipperautomaten kümmert.

Mitgliedsbeitrag und Eintritt

Der Mitgliedsbeitrag von 75 EUR für Einzelpersonen und 150 EUR für Familien im Jahr berechtigt dazu, bei allen Öffnungszeiten kostenlos zu spielen. Besucherinnen und Besucher, die nicht Vereinsmitglied sind, erhalten bei einem Besuch zum Preis von 15 EUR für Erwachsene bzw. 10 EUR für Kinder eine Tagesmitgliedschaft. Die Räumlichkeiten des Museums können auch für Betriebsausflüge, Weihnachtsfeiern, Teamevents oder Geburtstagsfeiern gemietet werden. Eine tolle Eventidee!

Besonderheiten

Berlin – Eschbach – Frankfurt – Köln: Das Flipper- und Arcade Museum im Markgräflerland ist deutschlandweit eines von vier Museen, das sich in dieser Bandbreite mit dem Flipperspiel auseinandersetzt. In Karlsruhe gibt es zudem den Verein RetroGames, der sich verstärkt mit Videospielen beschäftigt und mit dem das Eschbacher Museum einen regen Austausch bei Reparaturen pflegt. Sie sind laut, blinken und heißen wie Musikbands, Musicals oder Monster. Jeder der ausgestellten
Flipperautomaten im Eschbacher Museum hat eine ganz besondere Geschichte zu erzählen – sei es
über den Besitzer, über Politik oder Gesellschaft. „Alligator“ von 1966 ist der älteste Flipper im Museum und noch rein mechanisch aufgebaut. Einige Flipper sind im Originalzustand erhalten, andere wurden modifiziert. Der Besuch des Flipper- und Arcade Museums ist aber in jedem Fall eine Reise in die Vergangenheit. Und das Schöne: Alle Generationen – auch die, die die Zeit gar nicht erlebt haben – haben Spaß daran und kommen sich
näher.

Die Zukunft

Das Flipper- und Arcade Museum platzt aus allen Nähten und auch die Besucherzahlen lassen nicht mehr viel Luft nach oben. Grund genug für Yves Muck und den Verein darüber nachzudenken, eine zweite Squash-Box nebenan anzumieten, umzubauen und das Museum zu erweitern. Mehr Raum würde nicht nur mehr Platz für neue Geräte, die zurzeit noch in Garagen lagern, sondern auch für neue Mitglieder und Gäste und damit mehr Einnahmen schaffen. Darauf ist der Verein dringend angewiesen.

Nächstes Event

Am 4. November von 17.00 – 22.00 Uhr findet der nächste Flipper- und Arcade Abend im Museum statt. Diesmal mit einer kleinen Halloween-Überraschung. Es ist ratsam, die Termine im Vorfeld immer anzufragen.

Kontakt

Zwischen Tonis Tenne und
Pizzeria Peperoncini
Rotlaubstraße, 79427 Eschbach

Mail: Flippermuseum@gmx.de
Web: www.flippermuseum.org

Das Erdgeschoss ist barrierefrei.

Bildrechte: © Flipper- und Arcademuseum Eschbach

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