Tafeln wie im Paradies

Landgasthof „Ochsen“ in Feldberg

Im „Paradies“ wachsen die Trauben aus Badens höchstgelegenem Gutedel-Weinberg. Paradiesisch ist auch die ganze Umgebung, in die sich das Dörfchen Feldberg einschmiegt wie in eine kuschelige Decke. Und mittendrin kann man die Region auch kulinarisch von ihrer schönsten Seite kennenlernen: Die Rede ist vom Landgasthof „Ochsen“. Seit über 261 Jahren stehen hier Gastlichkeit und Geselligkeit ganz oben, dazu kommt, dass das Haus seit seiner Gründung in der Hand der Familie Adam-Eglin ist. Bewirtschaftet wird der „Ochsen“ heute von Gudrun Adam-Eglin und ihrem Mann Hans-Joachim Adam sowie den Töchtern Caroline und Barbara Adam sowie Carolines Mann Andreas Barthel. Das stattliche Haus, ein Schmuckstück im Feldberger Ortsbild, stammt in seiner jetzigen Form aus dem Jahr 1763, das Gasthaus „Ochsen“ selbst ist noch älter. Die lange Tradition spiegelt sich in einem stilsicher gestalteten Ambiente, die tiefen Fensterlaibungen bieten viel Platz für dekorative Zeugnisse aus der Geschichte des Hauses. Während im Sommer die Gäste oft gleich rechts vom Haus den „Ochsen“-Garten ansteuern, einen paradiesischen Ort, der im Markgräflerland seinesgleichen sucht, betritt man jetzt in der kalten Jahreszeit das Haus durch die immer geöffnete prächtige Holztür, zu der eine kleine Freitreppe hinaufführt. Drinnen spendet ein großer grüner Kachelofen die wohligste Wärme, die man sich vorstellen kann. Befeuert wird er mit Holz aus dem eigenen Wald der Adam-Eglins. Glücklich, wer ein Plätzchen auf der gemütlichen Bank am Ofen ergattern
kann.
Eine weitere Attraktion im „Ochsen“ ist gleich links, wenn man das Haus betritt: In der „Kibiger-Stube“ können die Gäste, während sie den Genüssen aus der „Ochsen“-Küche huldigen, einen Blick in die Kultur des Markgräflerlandes werfen: Heimatmaler Julius Kibiger (1903-1983) fungiert dabei als Reiseführer mit sieben großformatigen Ölgemälden, die das Markgräflerland zeigen. In einer Vitrine sind seine Malutensilien ausgestellt. Auch für größere Anlässe und private Feiern hat der „Ochsen“ etwas Besonderes zu bieten: Nachdem in den 1990er Jahren die Tierhaltung aufgegeben wurde, wurden die Ställe in Gasträume umgewandelt, der rustikale Charme mit Bruchsteinwänden und massivem Balkenwerk blieb erhalten. Man gelangt zum „Ochsenstall“ durch den imposanten Torbogen der Hofeinfahrt und dann über den kopfsteingepflasterten Innenhof, auch hier unverfälschte Markgräfler Idylle. Jetzt in Winter hat sich der Innenhof in eine Weihnachtslandschaft verwandelt mit viel Tannengrün und einem neckischen Hexenhäuschen.
Doch nicht zuletzt sind die Gäste natürlich wegen der feinen Markgräfler Küche hier. „Regional mit internationalen Akzenten“, beschreibt Andreas Barthel (Bild oben) den Stil, den Küchenchef Bozidar Heruc und sein Team mit Hingabe pflegen. Im „Ochsen“ haben sich auch fast vergessene Markgräfler Traditionsgerichte wie Kalbsnierchen, Leber, Kutteln oder Kalbskopf gehalten. Fisch gibt es zweimal die Woche fangfrisch, die Dorade und der Zander in Weißweinsoße sind legendär, ebenso die Flusskrebsterrine oder die Sülze vom Tafelspitz, die im „Ochsen“ mit Kräutersoße und Rösti auf den Tisch kommt. Auch Ochsenmaulsalat steht natürlich auf der Karte. Und wer nicht mit dem ganz großen Hunger kommt, aber trotzdem „gluschtig“ ist: Bei zahlreichen Gerichten bietet der „Ochsen“ auch preisgünstigere kleinere Portionen an. Einen längeren Blick verdient die außergewöhnlich umfangreiche Weinkarte, für die Andreas Barthel verantwortlich ist und die er gerne erläutert: Nicht nur die Region und ganz Deutschland kommen zum Zuge, auch edle Tropfen aus Österreich, Frankreich, Italien und Kroatien geben sich hier ein Stelldichein. Sehr viele Weine kann man glasweise bestellen, die Spanne der Flaschenweine reicht dann bis zu den ganz großen Gewächsen, für die man dreistellig bezahlt.
Wer zu müde zum Heimfahren ist oder einen Urlaub im Markgräflerland genießen möchte, kann sich in einem der acht stilvoll eingerichteten Gästezimmer einquartieren.

Dorothee Philipp

Info
Landgasthof Ochsen
Bürgelnstraße 32 | Müllheim-Feldberg
Tel. 07631/3503 | Mail: kontakt@ochsen-feldberg.de

Öffnungszeiten
FR – DI, ab 12.00 Uhr offen
Küche 12.00 – 14.00 und 18.00 – 21.00 Uhr,
nachmittags geschlossen
Ruhetage: MI & DO
Eine Reservierung ist erforderlich

www.ochsen-feldberg.de

Bildrechte: © WOHIN im Markgraeflerland und Dorothee Philipp

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