martin_egel_2023

Auf ein Wort
mit Martin Egel

1. Markgräfler in Monaco oder Monegasse im Markgräflerland?

Ich bin „Markgräfler“, lebe aber seit 38 Jahren in Monaco. Monegasse kann
man erst in der 3. Generation werden.

2. Wie wird man eigentlich zum Opernsänger?

Erblich positiv vorbelastet. Vater Theodor Egel war Dirigent, Mutter Marga
Höffgen Sängerin. Gesangsstudium in Freiburg und Basel, am Stadttheater
Basel vorgesungen und wurde sofort engagiert.

3. Wieviele Länder hast Du in Deiner Karriere bereist und wo war Dein absolut
größter Auftritt?

Außer Australien habe ich an allen großen Häusern gesungen. U.a. Buenos
Aires, Madrid, Barcelona, New York, Mailand, Rom, Paris, München, Berlin,
die Bayreuther Festspiele, Salzburger Festspiele. Das Highlight war natürlich
der „Jahrhundert-Ring“ in Bayreuth und der „Wozzeck“ in Nantes.

4. Wer war oder waren Deine wichtigsten Wegbegleiter in Deiner Karriere?

Vor allem die großen Dirigenten wie Karajan, Solti, Böhm, Barenboim,
Sinopoli und Regisseure wie Chéreau, Strehler, Bourseiller. Und die „Franzi“.

5. Man munkelt, dass Du mal eine Strafe wegen Deines Gesangstalents erhalten hast?

1972, Scotch-Club Lörrach, nach 17 Whiskey-Cola, nachts um 1 Uhr auf dem
Marktplatz den „Sängerkrieg“ aus Thannhäuser geschmettert, von der Polizei
einkassiert und 20 DM Strafe bezahlt. Später wurde ich aber immer fürs
Singen bezahlt (und zwar nicht schlecht!!).

6. Du lebst in Monaco, bist aber öfters in Müllheim. Was ist daran der Reiz, warum
pendelst Du?

Wegen der Kinder, die in Müllheim bei der Mutter leben.

7. Wie kommt man nach einer beachtlichen Karriere auf den Brettern der Welt zu
30.000 Kirschbäumen und 40 Hektar Land und somit zu einer zweiten Karriere?

Mit der Geburt meines Sohnes Theodor kaufte ich das erste Stück Wald um
ihm heimische Wurzeln zu geben. In kürzester Zeit wurden daraus über 40
Hektar Landwirtschaftsflächen.

8. Wie kommt man zu einer dritten Karriere als Hotelier und Gastronom und somit
zum Bären in Auggen?

Um den Erntehelfern der Edel-Kirsche (die aus den Landwirtschaftsflächen
entstanden ist) ein Dach über dem Kopf zu bieten, hatte man mir den Bären
angeboten. Erntehelfer haben allerdings nie darin gewohnt, weil ich mich
in das große „Bären-Abenteuer“ gestürzt habe. Das Resultat ist seit einigen
Jahren für jeden in der Ortseinfahrt sichtbar.

9. Zigarre oder Zigarette?

Ganz klar Zigarre! Nach 32 Jahren Karriere und damit verbundener Alkohol-
und Nikotinabstinenz riet mir mein Hausarzt dazu – ein wunderbarer
Hausarzt – „Trinken und rauchen Sie soviel Sie wollen, das holen Sie eh
nicht mehr auf“.

10. Wer oder was hat Dich zuletzt so richtig beeindruckt?

Seit 22 Jahren meine wunderbaren Kinder Theodor (22), Artemis (18) und
Céleste (11). Beeindruckt bin ich außerdem davon, dass ich am 17.01.2024
80 Jahre alt werde.

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