SektHandWerk Hotz
Die andere Sektproduktion

Seit 2014 gibt es in Auggen-Zizingen eine für die Region ganz besondere Sektproduktion: das SektHandWerk von Simon Hotz. Obwohl nicht in eine Winzerfamilie hineingeboren, war für den Jugendlichen Simon schnell klar, dass er sich als Winzer betätigen möchte. Zu seinem Steckenpferd wurde die Sektproduktion. Als Einzelkämpfer hat er in den nun zehn Jahren einen Betrieb aufgebaut, der sich mit handwerklich hergestellten, klassisch flaschenvergorenen Terroir-Sekten einen Namen gemacht hat. Schonende Herstellungsprozesse ohne biologischen Säureabbau und längere Reifezeiten der Trauben sorgen für eine gute Bekömmlichkeit und hohe Qualität. Und so soll es in Zukunft auch bleiben.

Simon Hotz

Simon Hotz wurde in Müllheim geboren und wuchs in Schliengen auf. Schon als Jugendlicher hat er oft auf einem Weingut mitgearbeitet, was seinen beruflichen Lebensweg erheblich beeinflusste. Er entdeckte die Leidenschaft zum Weinbau und entschied sich für das Studium Weinbau und Oenologie in Geisenheim. Erfahrungen sammelte Simon Hotz nach der Ausbildung in der Pfalz, im Rheingau und im Kaiserstuhl in verschiedenen Premiumsektkellereien. Dabei hat er seine eigene Sekt-Philosophie entwickelt:
„Jeder Vorgang im Weinberg und im Keller“, so der Winzer, „erfolgt in reiner Handarbeit und wird danach ausgerichtet, das optimale Endprodukt zu gewinnen.“
Im Jahr 2014 hatte Simon Hotz die Gelegenheit, den Weinberg Steingrube in Auggen zu erwerben und griff zu. Die Firma SektHandWerk Hotz war geboren. Neben der Sektherstellung arbeitet der Jungunternehmer zwei Tage in einem Weinlabor, was ihm den Druck nimmt, allein von der Sektproduktion leben zu müssen. Die restlichen drei Tage verbringt er im Keller seines Elternhauses in Schliengen mit der Sektherstellung, in seinem Weinberg und bei der Administration. Zusätzlich benötigte Trauben werden aus Mauchen, Schliengen und Auggen
zugeliefert.

Besonderheiten der
handwerklichen Sektherstellung

Simon Hotz bewirtschaftet alte Weinberge, da diese auch in trockenen Jahren Trauben hervorbringen, die seine Qualitätsansprüche erfüllen. Durch Handarbeit und niedrige Erträge werden Trauben von ausgezeichneter Qualität gewonnen. Das Besondere an den Hotz Sekten ist, dass sie ohne biologischen Säureabbau (malolaktische Fermentation) hergestellt werden. Der Vorteil liegt darin, dass in den Sekten kein – für Konsumentinnen und Konsumenten zum Teil unverträgliches – Histamin gebildet wird. Indem zehn Prozent des Traubensaftes für die 2. Gärung eingefroren und anstelle von Zucker für die Tirage verwendet werden, können die Trauben etwa zwei Wochen länger im Weinberg reifen. Und alle Sekte – also auch der Rosé – werden in dunklen Flaschen
vergoren.

Die Kunden

Der größte Teil des Sekts wird an Privatkunden verkauft, die in der Mehrzahl in der Region wohnen. Frauen greifen dabei öfters nach den Sekten von Simon Hotz als Männer. Es gibt aber auch einige Kunden und Kundinnen in entfernteren Gegenden, die sich den Sekt zuschicken
lassen.

Angebot

Simon Hotz hat vier Sekte im Angebot: Auggener Letten Steingrube Pinot brut, Mauchener Spätburgunder Rosé Brut, Blanc de Noirs und Brut. Ab Herbst 2024 wird auch wieder ein Chardonnay Sekt im Programm sein. Die Preise pro Flasche liegen zwischen 16,- EUR und 19,- EUR.

Marketing

Samstags von 10.00 bis 17.00 Uhr, aber auch nach Vereinbarung kann in der Verkaufsstelle in der Dorfstraße 3 in Auggen-Zizingen Hotz Sekt probiert und gekauft werden. Anmeldungen von Gruppen bis zu ca. zehn Personen sind möglich. Simon Hotz bietet auch Sekt-Wanderungen vom Weinberg zum Keller oder umgekehrt und Sektproben im Weinberg an. Im Shop auf der Website www.sekthandwerk.de können Sekte auch online geordert werden. Ab einer Bestellmenge von 12 Flaschen wird versandkostenfrei
geliefert.

Die Zukunft

Simon Hotz ist mit der Entwicklung von SektHandWerk Hotz sehr zufrieden. Er möchte den Weg der hochwertigen handwerklichen Sektproduktion weiterverfolgen. Da der Weinbau sich wegen des Klimawandels verändert, plant er, mehr auf Piwi Sorten zu setzen und Piwi Sekte herzustellen. Auch in seinen Brut Sekt könnten widerstandsfähigere Sorten integriert werden. Wegen des guten Erfolgs von SektHandWerk wird es im Keller des Elternhauses in Schliengen allmählich eng. Es gibt für den Unternehmer also noch genug für die Zukunft zu tun. Eines aber wird immer der Anspruch von Simon Hotz bleiben: „Herkunft sowie der Jahrgang und die Herstellungsweise unseres Sektes sollen sich in seinem Geschmack widerspiegeln. Der Sekt soll dabei so gut schmecken, dass wir ihn stets mit voller Überzeugung verkaufen
können.“

Dr. Andrea Kühne

Kontakt

SektHandWerk Hotz
Dorfstraße 3, 79424 Auggen-Zizingen
Tel. 0160 9522 8077
info@sekthandwerk.de
www.sekthandwerk.de

Keller in Schliengen
Bellinger Straße 1
79418 Schliengen

Öffnungszeiten
SA, 10.00 – 17.00 Uhr in Auggen-Zizingen
Terminvereinbarung jederzeit möglich.
Vor Weihnachten und Silvester zusätzliche Öffnungstage.

hotz_1

Simon Hotz

Die Handwerkliche Sektherstellung von Simon Hotz

Grundwein

Die reifen Trauben werden in kleinen Kisten gelesen und danach direkt und sehr schonend als Ganztrauben zu Most gepresst. Der Saft wird in kleine Stahltanks und Glasballons gezogen und zu Sektgrundwein vergoren. Nach einem Hefelager von über vier Monaten, einer Weinsteinstabilisierung in der Winterkälte sowie einer Filtration ist der Grundwein fertig.

Versektung

Der Sektgrundwein wird mit Hefe und zehn Prozent Traubensaft in dunkle Sektflaschen gefüllt und mit Kronkorken verschlossen. Jetzt findet die zweite Gärung statt; die Hefe verwandelt den Zucker aus dem Saft in Alkohol und Kohlensäure, aus Wein wird Sekt. Hierbei ist wichtig, dass der Sekt dunkel und kühl lagert. Die zweite Gärung dauert etwa drei bis neun Wochen, dann ist fast der ganze Zucker vergoren und in der Flasche herrscht ein Druck von sechs bis sieben Bar. Die Hefe bleibt mindestens neun Monate in der Flasche.

Rütteln

Um die Hefe aus der Flasche zu bekommen, müssen die Flaschen in Rüttelpulte gesteckt werden. Danach werden sie 14-mal nach einem bestimmten Schema gedreht und steiler gestellt, damit die Hefe letztendlich auf dem Kronkorken liegt und die Flasche auf dem Kopf steht.

Degorgierung

Die abgerüttelten Flaschen werden zum Schluss von Hand warm degorgiert. Dabei wird in einer Bewegung die Flasche umgedreht und gleichzeitig der Kronkorken geöffnet, sodass die Hefe vom Kohlensäuredruck aus der Flasche fliegt und der klare Sekt in der Flasche zurückbleibt. Daraufhin kommt die Versanddosage aus Wein, Zucker und Schwefeldioxid zum Sekt und die Flasche wird mit einem Naturkorken und einer Agraffe verschlossen. Nach Etikettierung und Verpackung kann der Sekt verkauft werden.

Bildrechte: © SektHandWerk Hotz und © Dr. Andrea Kühne

Die Bilder dürfen ohne Zustimmung des o.g. Eigentümers nicht verwendet werden!